Turnierfahrt der wJB zum 34. Aaseecup nach Ibbenbüren
Zum zweiten Mal fuhren wir dieses Jahr vom 17.05. bis 19.05.2019 mit unserer Mannschaft zu einem der größten Jugendturniere in Europa an den Aasee. Das Turnier wurde von 32 Vereinen mit insgesamt 114 Mannschaften von der E- bis zur A-Jugend besucht.
Am Freitag um 15.00 Uhr starteten wir von Grebenstein. Dank eines Zuschusses vom Jugendetat des Vereins, vom Förderverein und natürlich der finanziellen Unterstützung durch unsere tollen Spielerinnen-Eltern konnten wir in diesem Jahr mit einem 20er Bus von Rose Reisen unsere Fahrt antreten. Da war dann die gemeinsame Anfahrt schon das erste Highlight. Zwar mussten wir unsere erste Rast schon in Warburg an der Tankstelle machen, weil doch tatsächlich eine Spielerin, die wir an dieser Stelle nicht namentlich erwähnen wollen, um sie nicht bloß zu stellen, ihre Turnschuhe!!! zu Hause vergessen hatte. Vielen Dank an den Vater dieser besagten Spielerin für den selbstlosen Einsatz beim Turnschuhtransport nach Warburg.
Um 18.15 Uhr erreichten wir dann ohne weitere Zwischenfälle aber mit viel Musik und Gesang unsere erste Anlaufstelle am Turnierbüro bei der Halle Ost und konnten nach der Anmeldung unser Schlafquartier in der Anne-Frank-Realschule beziehen. Nachdem wir uns im Klassenraum eingerichtet hatten und unsere Luftmatratzen alle aufgepumpt waren (zumindest vorläufig ), fuhren wir mit den Shuttlebüssen (@Inga) zurück zur Halle Ost und gingen dort in die Scheune zum Abendbrot. Es wurde Bratwurst mit Pommes und Beilagen in Buffetform serviert, was uns allen sehr gut schmeckte und für das gesamte Essen über die drei Tage gilt. Im Anschluss besuchten die Mädels noch die Disco in der Scheune gegenüber der Essensausgabe während zwei Betreuerinnen von uns auf dem „Delegierten“-Abend die nötigen Informationen für den Turnierablauf erhielten.
Um ca. 24 Uhr kehrten wir zu unserer Überraschung sehr erschöpft (die Mädels) in die Anne-Frank-Schule zurück. Schnell lagen alle in ihren Schlafsäcken und hätten auch schon schlafen können, wenn sich die Trainerinnen nicht noch unterhalten und sogar gekichert hätten, so dass die Spielerinnen kurz vorm Ausrasten waren (@Sina), weil ihre Nachtruhe gestört wurde. Aber irgendwann gaben auch die Trainerinnen endlich Ruhe und alle schliefen friedlich ein.
Den Samstag konnten wir entspannt angehen, da unser erstes Spiel an diesem Tag erst um 17.40 Uhr in der Halle Ost stattfinden sollte. Also frühstückten wir gemütlich und machten uns dann gemeinsam bei schönstem Wetter auf an den Aasee. Dort teilten wir uns im Losverfahren in zwei Gruppen auf und spielten eine Foto Challenge gegeneinander. Die erste Gruppe startete den wunderschönen Rundweg um den See, die zweite Gruppe durfte erst nach 20 Minuten Wartezeit starten. Die erste Gruppe machte an einen wiedererkennbaren Ort ein Foto in möglichst ausgefallener und verrückter Pose und die zweite Gruppe hatte dann 20 Minuten Zeit, diesen Ort zu finden und das Foto möglichst exakt nachzustellen. Nach der Hälfte des Rundweges tauschten die Gruppen die Aufgaben. Dabei entstanden viele tolle und zum Teil waghalsige (@Julia F., die die Verfolgergruppe durch einen spektakulären Sprung auf einen beweglichen Steg vor eine fast, aber nur fast, unlösbare Aufgabe stellte) Fotos, deren Auswertung uns auf dem nächsten Mannschaftsabend noch viel Freude bereiten wird.
Nach dem Mittagessen aus Schnitzel, Kartoffelbrei und Erbsen-Möhren-Gemüse fuhren wir dann wieder zu unserem Schlafdomizil. Dort ruhten wir uns erst etwas von unserer akrobatischen Foto Challenge aus, von der wir doch einige Blessuren wie z. B. eine Muskelzerrung im Oberschenkel, beim Versuch eine Brücke zu bauen, davongetragen haben.
Um 16.00 Uhr brachen wir dann zu unserem Turnierbeginn in der Halle Ost auf. Unser erstes Spiel war für 17.40 Uhr gegen den Gastgeber von der JSC Ibbenbüren angesetzt. Sehr nervös und unsicher begannen die Mädels das 15-minütige Spiel und kamen leider über ein 3:3 Unentschieden nicht hinaus. Man hätte das Spiel locker gewinnen können, doch die kompakte 6:0-Abwehr der Gegnerinnen hemmte das sonst so tempo- und torreiche Angriffsspiel der SHG-Mädels. Naja, kein perfekter Start, aber besser als gleich das erste Spiel zu verlieren.
Das zweite und auch letzte Spiel für den Samstag hatten wir dann um 18.48 Uhr gegen die HSG Loccum/Stolzenau. Hier fanden die Mädels besser ins Spiel, da uns auch die Spielweise dieser Mannschaft entgegenkam. Die HSG spielte eine offensive 1:5 Abwehr, was die SHG-Mädels auch noch aus der C-Jugend Saison kennen. Doch wurden die Angriffe von uns nicht gut ausgespielt, so dass Loccum durch erfolgreich abgeschlossene Tempogegenstöße schnell in Führung ging. Dieser Führung liefen wir bis zum Abpfiff hinterher und mussten das Spiel leider mit 8 zu 10 an die HSG Loccum/Stolzenau abgeben.
Die Stimmung beim anschließenden Abendessen war dann etwas gedrückt, weil die Mädels sich einen besseren Start in das Turnier gewünscht hatten und auch definitiv mehr drin gewesen wäre.
Aber es dauerte nicht lange, bis die Enttäuschung der Vorfreude auf den Discoabend wich und beim Styling für den Abend ausgiebig die Karaokefunktion der Musikbox getestet wurde. Gut vorbereitet fuhren wir dann zur Disco in der Scheune, bei der die Mädels kräftig auf der Tanzfläche feierten und die ein oder andere neue Bekanntschaft schlossen. Nach der gemeinsamen Rückkehr zur Anne-Frank-Schule herrschte gegen 02.00 Uhr, nachdem erstmal noch alle Chipsvorräte vertilgt werden mussten, Ruhe in unserem Klassenraum. Die Meute war am Schlafen.
Die Nacht zum Sonntag war kurz, denn um 06.00 Uhr klingelte schon wieder der Wecker. Das erste Spiel hatten wir zwar erst um 09.04 Uhr, diesmal in der Goethe-Halle, aber wir mussten vorher noch den Klassenraum leerräumen und zum Frühstück fahren. Alles klappte gut, so dass wir pünktlich zu Beginn des zweiten Turniertages vor Ort in der Halle waren.
Wir wussten, dass wir die anstehenden zwei Spiele gewinnen mussten, um überhaupt noch eine Chance auf den 2. Platz in unserer Gruppe und somit auf das Weiterkommen in die Finalrunde zu haben. Das erste Spiel gegen den TuS Recke, der bis dato auch noch kein Spiel gewinnen konnte, entschieden wir ungefährdet mit 13 zu 8 für uns. Jetzt ging es zwischen dem TV Aldekerk und uns um den 2. Tabellenplatz und das war natürlich unser letztes Gruppenspiel um 10.12 Uhr. Zwischenzeitlich hatten wir auch Freundschaft mit den Mädels von der HSG Loccum/Stolzenau geschlossen, die ebenfalls in der Anne-Frank-Schule übernachteten. So unterstützen wir uns jetzt gegenseitig bei unseren Spielen und wir hatten in dem für uns entscheidenden Spiel zum Einzug in die Finalrunde die Tribüne hinter uns, zumindest einen Teil . .Wir stellten unsere Abwehr von dem bisherigen 5:1- System mit offensiven Halbverteidigern auf ein offensives 6:0- System um und überraschten unsere Gegner damit. Sie hatten sich auf unser bisheriges Deckungssystem eingestellt und Ihren Angriff demensprechend aufgestellt. Unsere Abwehr arbeitete jetzt so gut, dass der Angriff vom TV Aldekerk völlig verunsichert war und dies von unseren Mädels konsequent für Balleroberungen und Tempogegenstöße genutzt wurde. Die SHG-Mädels spielten sich in einen regelrechten Rausch und ließen dem bis dato stark aufspielenden Gegner keine Chance. Jetzt hatten wir die gesamte Tribüne hinter uns. Das Spiel endete mit einem hochverdienten 10 zu 3 für uns, was uns allen eine Gänsehaut verpasste. Nach dem Schlusspfiff war die Freude groß. Wir standen im Halbfinale, das noch in der Goethehalle stattfinden sollte. Aber die Finalspiele fanden alle vor großer Kulisse zentral in der Halle Ost statt. Da waren wir jetzt auf jeden Fall dabei. Vor Stolz und Freude lief auch die ein oder andere Träne bei den Betreuerinnen über die Wange. Anschließend wurde der Einzug in das Halbfinale erstmal ausgiebig gefeiert.
Um 12.30 Uhr sollte es jetzt mit dem Halbfinale gegen den Gruppenersten der Vorrunde A, dem HV Hellas aus der Niederlande, weitergehen. Vor dieser Mannschaft hatten die Mädels einigen Respekt. Waren diese doch verlustpunktfrei und mit sehr hohen Ergebnissen durch die Vorrunde gerauscht. Aber auch unsere Mädels haben einiges zu bieten. Leider dachten die Mädels aber mal wieder nicht an ihre eigenen Stärken, sondern nur über die der Gegner nach und aus Respekt wurde Angst vor dem Gegner. So spielten wir sehr gehemmt und verloren das Spiel auch verdient mit 3 zu 8. Aber wir waren nicht traurig über die Niederlage. Die Mannschaft aus der Niederlande war einfach eine Klasse besser und das große Ziel, die Teilnahme an der Finalrunde und die Rückkehr zur Halle Ost, war bereits erreicht.
Das Spiel um Platz 3 startete nach dem Mittagessen um 14.30 Uhr gegen die aus der Vorrunde bekannte und zwischenzeitlich auch freundschaftlich verbundene HSG Loccum/Stolzenau. Die SHG-Mädels wollten dieses Spiel auf jeden Fall gewinnen, um die Niederlage aus der Vorrunde wettzumachen und einen Pokal mit nach Hause zu nehmen. Außerdem wollte man sich vor einer voll besetzen Halle auch gut präsentieren. Der Druck war groß, doch die Mädels gingen super damit um. Sie spielten von Anfang an sehr konzentriert und ließen dem Gegner keine Chance. Die Mannschaft von der HSG Loccum/Stolzenau wurde mit 10 zu 1 weggeputzt.
Bei der nach Abschluss aller Finalspiele ab ca. 16.00 Uhr stattfindenden Siegerehrung konnten wir dann voller Stolz neben Mannschaften wie den Bergischen Panthern oder dem SCGO Bremen unseren Pokal für den 3. Platz von insgesamt elf Mannschaften entgegennehmen.
Unser Bus war zwischenzeitlich auch schon eingetroffen, so dass wir dann auch unsere Heimreise antreten konnten. Die Rückfahrt verlief etwas ruhiger, aber nicht weniger freudig über diese gelungene Turnierfahrt.
Alles in allem war es sowohl für die Betreuerinnen als auch die Spielerinnen ein tolles Wochenende, an das wir noch lange zurück denken und uns mit einem Lächeln die ein oder andere Anekdote erzählen werden. Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Fahrt.